Samstag, Juni 04, 2005

Gott und der Junge der die Bagger malte

Ich bin ja jetzt schon ne Weile Christ. Zumindest denk ich ich bin einer weil ich ja mit Jesus leb und er mit mir und wir haben so eine Beziehung.
Da gibt es so Zeiten, da redet man voll viel miteinander. Ich hatte eine Zeit, in der hab ich jeden Tag was mit Jesus und Gott und meinem Glauben erlebt. Wenn ich Lobpreis (im engsten Sinn) gemacht hab (also mit meiner Gitarre für Gott Lieder gesungen und gebetet habe) gab es meistens Zeiten in denen ich Gott voll nahe bei mir spürte. Ich hatte konkrete Erlebnisse, Gebetserhörungen undsoweiter.
Tja. Und dann kommt da so eine Zeit wie sie jetzt gerade zu sein scheint.
Ich leb in den Tag und frage mich wo Gott ist, weil ich ihn gerade nicht so sehen kann wie ich es von ihm vielleicht gewohnt bin. Ich sitz im Gottesdienst und wenn die Band anfängt die coolste Lobpreismusik zu machen die's auf der Welt überhaupt gibt senk ich meinen Kopf, presse die Hände vor die Augen und denke ganz angestrengt über Gott nach. Will ihn spüren und spüre nichts. Will beten und mir fällt nichts ein. Will einfach wieder so wie früher. Aber Gott will scheinbar nicht.
Das wär ja viel zu einfach. Wenn Gott sich in die Kiste sperren liese, die ich ihm über die letzen Jahre zugewiesen habe.
Auf jeden Fall geht das jetzt schon eine Weile so und ich weiß/wusste nicht warum Gott nichts sagt. Warum ich nichts von ihm höre.
Dann kommt als nächstes die Frage: Was mach ich falsch? Wo ist die Sünde in meinem Leben, die Gott davon abhält mit mir zu reden? Ich fange an zu suchen und zu suchen. Wenn ich dann was gefunden habe schnapp ich das, bitte Gott dass er es aus meinem Leben schmeisst, dass er mir vergibt und versuch das auf jeden Fall zwischen Ihm und mir auszuräumen und wenn ich damit dann fertig bin, dann aber schnell Gott, hilf mir jetzt sofort und sag was zu mir. Irgendwas, einen Eindruck, ein Gefühl der heiligkeit - anything! Aber schnell!







hm.
dann wieder nichts von Gott.
Zumindest nichts was ich bemerkt hätte.


Was ich nach einem Gespräch mit Depone festgestellt habe ist, dass ich Gott in Schubladen sperre, dass ich ihm "vorschreiben" will, wie er mit mir sprechen muss damit ich mich heilig fühlen kann.
Ich will, dass ich beim Beten weinen muss, dass ich beim Lobpreis intimität mit Gott spüre und alles das, was ich schon mit Gott erlebt habe.
Kann es sein, dass Gott viel mehr Möglichkeiten hat mich anzusprechen als ich mir auch nur vorstellen kann? Kann es sein, dass ich hundert Gebete stammel und keine Antwort kriege und beim Spaziergang durch den Wald kommt mir ein Gedanke oder ein Kinofilm regt mich zum Nachdenken an oder ein Plakat macht mich wütend oder ein Song zeigt mir wie lau ich geworden bin in manchen Bereichen (mein Tip: Rage Against The Machine - Guerilla Radio).

Ausserdem, was ist das schon - Gott ein Jahr nicht hören? Jemand hat mich an die Geschichte von Abraham (der ja der Vater des Glaubens genannt wird) erinnert: Er bekam von Gott gesagt, er werde der Stammvater eines Volkes oder so und dann passiert erstmal sehr lang nichts und Abraham hört nichts von Gott und weil seine Frau kein Kind kriegt versucht er's mal mit der Magd und als das Kind von der Magd dann 13 Jahre ist dann Meldet sich Gott wieder und sagt ihm, dass seine Frau ihm in einem Jahr einen Sohn gebären wird der dann der ist den Gott meinte.

Und ich mach mir hier einen Kopf weil Gott mir mal kurz ein Jahr nichts so sagt wie er es davor immer tat.

Also: Gott ist nicht tot nur weil er grad mal ne weile nichts sagt.

Jesus lebt und ich will mir die Augen neu für die Sachen und heimlichen Botschaften von ihm öffnen lassen.

Tja - Das war jetzt mal ein sehr persönlicher Post über meinen Glauben und meine Beziehung zu Gott.

Halleluja, Amen.

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